Wednesday, February 22, 2006

Ortstafelstreit

Der Streit ist um die zweisprachigen Ortstafeln in Südkärnten ist wirklich lächerlich und nur parteipolitisch motiviert. In der Bevölkerung hat sich die Situation glücklicherweise schon weitgehend entspannt, auch wenn gewisse politische Gruppierungen noch immer Kapital daraus schlagen wollen. Außerdem war die nationalistische Verhetzung auf beiden Seiten gegeben (wie man sieht, greift die deutschnationale Propaganda immer noch - wie zum Beispiel bei der künstlichen und nicht haltbaren Trennung von slowenisch und windisch). Es macht also keinen Sinn mehr, es sich gegenseitig aufzurechnen. Im Burgenland hat es nie Probleme mit der Zweisprachigkeit gegeben. In Rumänien hab ich persönlich fünfsprachige Ortstafeln gesehen. Und in Südfrankreich, Norditalien und Nordspanien sowie in Finnland sind zweisprachige Ortstafeln auch schon die Regel. Wo liegt das Problem? Slowenisch ist genauso österreichische Landessprache wie Kroatisch und Deutsch (obwohl wir in Österreich eigentlich dem bairisch-süddeutschen Sprachraum angehören). Ich hab kein Problem damit, im Gegenteil, ich empfinde es als Bereicherung! Schließlich sind Sprachen keine statischen Gebilde mit einem genau umgrenzten Territorium, die uns mit je einer eigenen Armee entgegentreten...
Norman Denison hat ganz richtig festgestellt, dass das größte Hindernis für die Völkerverständigung nicht die vielen kleinen Sprachgruppen sind, bei denen ohnehin Mehrsprachigkeit die Regel ist, sondern die großen Sprachblöcke, die sich weigern, fremde Sprachen zu sprechen!

P.S.: Ich muss zugeben, der Kommentar von Dr. Haider im Standard vom 24. Februar ist gut argumentiert und nachvollziehbar. Das bedeutet allerdings nicht, dass ich die Orttafelversetzung, die ich für populistisch halte, goutiere. Mir tun zweisprachige Ortstafeln nicht weh...

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