Radiästhesie
Von den Adern der Erde...

Heute weiß man, dass Wasser- und sonstige „Adern“ in den Bereich der Legende gehören. Die Vorstellung entstammt einem Analogiedenken, wobei der Erdkörper einem organischen Körper gleichgesetzt wurde, wie es zum Beispiel der Weltenriese Ymir in der germanischen Mythologie verdeutlicht. Unterirdische Wasserläufe gibt es zwar, sie sind aber eine Seltenheit und kommen praktisch nur in Karstgebieten vor. Ansonsten gibt es überall Grundwasser in Form von wasserführenden Flächen, die entweder stehend sind oder sich auch flächig verschieben können (also eine Drift zeigen). Also nix mit Adern!
Diese Aquiferen (die grundwasserführenden Schichten, die sich wie vollgesogene Schwämme verhalten) findet man auf wasserundurchlässigen Lagen (so genannten Aquikluden), wobei es fast überall Grundwasserschichten in mehreren Etagen gibt. Es ist also völlig gleich, wo man einen Brunnen bohrt, tief genug trifft man immer auf Grundwasser!
Was also Radiästheten mit ihren Instrumenten wahrnehmen, ist völlig unklar. Jedenfalls ist es weder Grundwasser noch sind es Wasseradern (die es ja nachweislich nirgends gibt). Es bleiben nur noch das Hartmann-Gitter und die Curry-Linien, die aber ebenfalls nicht nachweisbar sind. Beides sind ebenfalls Hirngespinste. Natürlich gibt es Erdstrahlen in Form von Radioaktivität, die nun wirklich lokalen Schwankungen unterliegen. Diese sind aber nie gemeint und können von Rutengängern auch nicht aufgespürt werden.
Es ist daher sehr plausibel, dass es sich bei der Ursache für die Radiästhesie nur um den so geannnten Carpenter-Effekt handelt, der durch den Glauben bzw. die Einbildung des Rutengängers unbewusst ausgelöst wird.
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