Die
Wahrscheinlichkeit, dass es auch auf anderen Planeten im Universum Formen von
Leben gibt, ist sehr hoch. Doch wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass es zu einem
Kontakt zwischen zwei
Lebensformen von verschiedenen Planeten kommt? Das hängt sehr von der
Entfernung ab. Wenn sich zufällig zwei belebte Planeten im selben Sonnensystem befinden, dann ist sie gewaltig. In allen anderen Fällen nähert sie sich aber stark gegen Null. Warum ist das so?
Das hat mehrere Gründe: Zum einen sind es die gigantischen
Entfernungen, die in unserem Kosmos herrschen und noch dazu anwachsen. Die Naturgesetze erlauben eine
Informationsübertragung mit der
maximalen Geschwindigkeit des Lichtes. Das heißt, eine direkte Kommunikation wird kaum möglich sein. Mit Reisen zu anderen Sternen ist das noch schwieriger, da Materie mit wachsender
Beschleunigung an Trägheit und Gewicht gewinnt. Die
Energie, die für die Beschleunigung aufgewendet wird, wird mit zunehmender Geschwindigkeit immer mehr in
träge Masse umgesetzt, sodass es unmöglich wird, mit einem massiven Objekt auch nur annähernd an die
Lichtgeschwindigkeit heranzukommen. Zugleich
expandiert das Universum unaufhaltsam, das heißt, die Abstände zwischen den Systemen und Galaxien werden ständig größer.
Als Ausweg aus diesem
Dilemma blieben da nur noch die sogenannte
Wurmlöcher. Doch diese sind sehr fiktiv und bisher noch nicht nachgewiesen worden. Wenn es sie geben sollte, dann ist immer noch nicht klar, ob sie auch passierbar sind. Wahrscheinlicher ist, dass
Materie bei der Passage den gesamten
Informationsgehalt verliert – lebend kommt man daher nicht durch.
Schwarze Löcher zerstören Information. Zudem müsste es dann eigentlich auch
weiße Löcher geben, die nämlich die Materie wieder ausspeien. Es würde sich also jedenfalls um eine
Einbahnstraße handeln...
Somit ist es aus naturwissenschaftlicher Sicht extrem unwahrscheinlich, dass es zu Kontakten zwischen unterschiedlichen
Lebensformen aus verschiedenen Ecken des Universums kommen kann. Im irdischen Bereich ist das bisher auch noch nicht vorgekommen. Es gibt bisher
keinerlei Hinweise oder eindeutige Spuren von
extraterrestrischen Intelligenzen auf der Erde. Kornkreise sind keine seriöse Form der Kontaktaufnahme (eher primitiv und stümperhaft). Alles, was bisher an Beweisen vorgelegt wurde, lässt sich ganz einfach und irdisch erklären, ohne die abwegige Deutung eines außerirdischen Ursprungs zwingend nahezulegen. (Oder nach
William Ockham:
Entia non sunt multiplicanda sine necessitate.)
Zudem ist es mehr als zweifelhaft, dass
extraterrestrische Intelligenzen wohlwollend mit uns verkehren würden. Wir wären es mit Bewohnern anderer Planeten, wenn wir sie erreichen könnten, sicher nicht. Unsere Geschichte zeigt bis in die jüngste Gegenwart, dass wir mit Fremden nie zimperlich umgehen. Auch nicht mit anderen Lebenformen auf unserem eigenen Planeten. Kolonialismus und Eroberung ging immer mit Versklavung und
Pogromen einher, bis in die heutige Zeit (wo es meist ums Öl oder andere Ressourcen geht). Und mit der Zerstörung der Umwelt durch die Ausbeutung der Natur. Der euphemische Ausdruck für den modernen amerikanischen
Imperialismus heißt übrigens
Globalisierung.
Aliens werden aber gerne als Ersatz für göttliche Wesen gesehen – fast vollkommen sowie absolut diskret und gut. Außerdem immer
anthropomorph! Doch das ist sehr weit hergeholt und völlig unrealistisch. Auch fremde Intelligenzen würden ihre eigenen
Interessen in den Vordergrund stellen und daher auf unsere Interessen nur wenig Rücksicht nehmen. Wir nehmen schließlich auf die
Interessen anderer auch kaum Rücksicht: Wir kaufen billige Textilien, auch wenn sie mit Kinderarbeit einhergehen. Und wir kaufen billige Nahrungsmittel (und beklagen uns dann aber oft über die
mangelnde Qualität, sodass wir überteuerte und unnötige
Nahrungsergänzungsmittel zukaufen), obwohl das unwürdige
Massentierhaltung und den Verlust der
bäuerlichen Lebensgrundlage bedeutet, wenn man die Bauern nicht entsprechend subventioniert. Die
Nahrung für diese
Fleischtiermassen kommt ohnehin aus
Lateinamerika, nachdem die
Eigenproduktion dafür nicht ausreicht. Gerne verzehren wir den günstigen
Viktoriabarsch, obwohl die Menschen in Tansania an
Unterernährung und Eiweißmangel leiden. Wir wollen an den Wochenenden einkaufen können, selbst aber frei haben. Wir wollen keine Steuern und
Sozialabgaben zahlen, aber
Sozialleistungen und eine funktionierende
Krankenversorgung in Anspruch nehmen. Wir wollen
billige Produkte, aber hohe Einkommen. Und wenn es zu Entlassungen kommt, steigen die
Aktien, wie wunderbar!
Es ist daher klar: Fortunately
No Aliens In Our World.
Sed homo lupus!